Bild: Rat der Kärntner Slowenen besorgt wegen Bankverkauf

Rat der Kärntner Slowenen besorgt wegen Bankverkauf

Der Rat der Kärntner Slowenen verfolgt die Debatte um den möglichen Verkauf der Kärntner slowenischen Posojilnica Bank mit großer Sorge. Ein Teil von Kärnten würde dadurch verloren gehen, ist doch die Darlehenskasse, Posojilnica Bank seit 1872, als diese Institution in St. Jakob/Šentjakob  im Rosental gegründet wurde, nicht nur die älteste Institution dieser Art in unserem Lande, sondern seit beinahe 150 Jahren ein Teil der Kärntner Identität. Und kurz vor diesem auch für Österreich einzigartigen Jubiläum, zusätzlich im Gedenkjahr der Kärntner Volksabstimmung, soll diese Institution angeblich an britische Investoren verkauft werden.

Das ist nicht nur für die Angehörigen der slowenischen Volksgruppe, sondern für den ganzen Südkärntner Raum sowie ca. 30.000 Kunden,  schwer vorstellbar. Die Posojilnica als Bank ist eine unverzichtbare öffentliche Institution, in der die slowenische Sprache als Selbstverständlichkeit und nicht als Ausnahme gilt. Daher auch die starke Bindung der Menschen an diese Bank, für unzählige kulturelle, sportliche und andere Vereine ist sie nicht nur Geschäftspartner sondern auch Unterstützer der vielfältigen Tätigkeit dieser Vereine.

Obwohl Südtirol grösser und wirtschaftlich stärker positioniert ist, wäre es ebenso undenkbar, sich ein Südtirol ohne die Raiffeisen Landesbank Südtirol, die Südtirol Bank und andere Banken, die in der Corona Krise z.B. die Stundung von Krediten ermöglicht und somit der Südtiroler Wirtschaft geholfen haben, vorzustellen. Die Sorgen und Nöte ihrer Kunden versteht eben eine regionale Bank besser als jede andere.

Der Rat der Kärntner Slowenen und Obmann Inzko appellieren nochmals and die Verantwortlichen bei Raiffeisen, den Schritt betreffend den Verkauf der Posojilnica Bank an Investoren, welche uns nicht bekannt sind, gut zu überlegen und somit auch einer Ur-Idee der Raiffeisen Bewegung zu entsprechen. Nach einem von Raiffeisen entwickelten Modell bildeten die Landwirte Genossenschaften, die nicht auf Gewinn, sondern auf die Förderung ihrer Mitglieder ausgerichtet war. Das ist übrigens vollkommen ident mit der Idee der Posojilnica – Gründungsväter. “Hilfe zur Selbsthilfe”. Diese Logik, im Rahmen von marktwirtschaftlichen Bedingungen, ist aktueller denn je und sollte auch für Südkärnten gelten.

Es ergeht deshalb ein Appell an alle Verantwortlichen beim Raiffeisen Konzern, aber auch an die Politik Kärntens, die Posojilnica Bank zu retten und ihr bei ihrer künftigen Tätigkeit eine, auch wirtschaftlich fundierte, Restautonomie zu gewährleisten. Die laufende Gebarung ist positiv und sicherlich könnte dieser Trend mit einigen wenigen Eingriffen weiter verstärkt werden. Auch zum Wohle des Raiffeisen Konzerns.