Bild: 67. ꜰᴜᴇɴ ᴋᴏɴɢʀᴇꜱꜱ 2023

67. ꜰᴜᴇɴ ᴋᴏɴɢʀᴇꜱꜱ 2023

Am vergangenen Wochenende fand in Ungarn der 67. Kongress der FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten) statt.


Die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) ist der wichtigste Vertreter und größte Dachverband der autochthonen nationalen Minderheiten, Nationalitäten und Sprachgemeinschaften in Europa. Sie vereint derzeit mehr als 100 Mitgliedsorganisationen aus 36 europäischen Ländern unter ihrem Dach und setzt sich für den Erhalt und die Förderung der Identität, Sprache, Kultur, Rechte und Traditionen der europäischen Minderheiten ein.

Bei der Versammlung am 9. September wurde eine gemeinsame Resolution des NSKS - Rat der Kärntner Slowenen und der SKS - Gemeinschaft der Kärntner Slowenen und Sloweninnen zur unzureichenden Umsetzung der Minderheitenrechte in Österreich diskutiert und einstimmig angenommen. Im Mittelpunkt der Resolution stehen die Themen Bildung, zweisprachige Gerichhtsbarkeit, Verwendung der slowenischen Sprache in der Verwaltung und die Novellierung des Volksgruppengesetzes.

Weiters stellte der Rat einen Antrag zur Änderung der FUEN-Geschäftsordnung zur Diskussion, der vor allem darauf abzielt, dass die Vertreter der einzelnen Arbeitsgruppen innerhalb der FUEN einen stćndigen Sitz im FUEN-Präsidium erhalten. 


Des Weiteren wurde die Resolution über Menschen- und Minderheitenrechte sowie Rechtstaatlichkeit wurde behandelt und aufgenommen. Die Resolution wurde gemeinsam von der Sydslesvigsk Forening (SSF), der Domowina - Zwjazk Łužiskich Serbow, dem Zentralrat Deutscher Sinti und Rom , der Frasche Rädj / Friesenrat Sektion Nord, EBLUL Deutschland (Europäisches Büro für weniger verbreitete Sprachen), dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BND), dem NSKS - Rat der Kärntner Slowenen, der SKS - Gemeinschaft der Kärntner Slowenen und Sloweninnen und dem SSO - Rat der slowenischen Organisationen ausgearbeitet und eingereicht.

Diese Resolution betont die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit für die Gewährleistung von Menschenrechten und dem Schutz von Minderheiten in der EU. In ihr fordert man unter anderem den Europäischen Rat, die Europäische Kommission und das Europäische Parlament dazu auf, die vollumfängliche Umsetzung der Rechtsstaatlichkeit in allen EU-Mitgliedsstaaten sicherzustellen. Der Schutz von Minderheiten ist ein integraler Bestandteil der Achtung der Menschenrechte und muss in allen EU-Mitgliedstaaten gleichermaßen gewährleistet werden.

Mit dem Beschluss der Versammlung hat sich die FUEN-Familie abermals erweitert. Folgende Organisationen wurden als assoziierte Mitglieder der FUEN aufgenommen:
- Das Kulturinstitut der Bretagne (Skol Uhel Ar Vro - Institut Culturel de Bretagne) aus Frankreich
- Die Radgenossenschaft der Landstrase aus der Schweiz
- Die Lnadeselbstverwaltung der Rusinen in Ungarn (Vseдержавноє Русинськоє Samoсправованя - Országos Ruszin Önkormányzat)
- Die Deutsche Humanitäre Gesellschaft "St. Gerhard" aus Serbien.

Die Friaulische Philologische Gesellschaft (Societât Filologjiche Furlane "Graziadio Isaia Ascoli") aus Italien wurde als Fördermitglied der FUEN aufgenommen.