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Univ.-Prof. Dr. Heinrich Neisser erhält Einspieler-Preis 2018

Univ. Prof. Dr. Heinrich Neisser erhielt den Einspieler-Preis „als Dank für seinen langjährigen Einsatz für die Anliegen der Kärntner Slowenen und dabei vor allem für sein Mitwirken an Gesetzesvorschlägen für ein modernes österreichisches Volksgruppengesetz, seinen Beitrag bei wissenschaftlichen Projekten zum Volksgruppenschutz sowie sein wiederholtes öffentliches Eintreten für Volksgruppenrechte“, so der Rat der Kärntner Slowenen (NSKS) und der Christliche Kulturverband (KKZ) in ihrer Begründung.

Dr. Valentin Inzko, Obmann des Rates, in seiner Laudatio: „Wie bereits erwähnt, hat Professor Neisser zahlreiche Auszeichnungen erhalten, aber noch keine Auszeichnung der Kärntner Slowenen. Es gibt jedoch gute und triftige Gründe, Professor Heinrich Neisser unseren Dank auszusprechen. Da ist einmal sein sozusagen lebenslanges Wirken im Bereich der Menschenrechte, global betrachtet, aber auch speziell, was die ‚Internationalisierung des Minderheitenrechtes‘ oder ‚minderheitenschutzrechtlicher Vorschriften im Rahmen völkerrechtlicher Verpflichtungen‘ betrifft. Neisser sah den Minderheitenschutz in einem weiteren Artikel auch als ‚Europäische Herausforderung‘. Er meinte darin, abgesehen von rechtlichen Erwägungen, dass zur ‚Verschiedenartigkeit der Existenz Europas auch die Minderheiten gehören‘.“

Der Preisträger Univ. Prof. Dr. Heinrich Neisser ging in seiner Dankesrede auf den Namensgeber des Preises, Andrej Einspieler, und dessen Wirken ein. Weiters sah er auch Parallelen zwischen Einspieler und seinem eigenen Lebensweg.  Er verwies auf Einspielers politische Tätigkeit im Kärntner Landtag, seine Initiativen und Gründungen von Vereinen. Einspieler zeichnete eine positive und verbindende Rolle in der Gesellschaft aus. Er sprach immer von „Brüdern“ in Bezug auf beide Volksgruppen in Kärnten. Ihm war die Gleichberechtigung der Sprachen im Land wichtig und es ging ihm um das Aufeinander-zugehen.

Geprägt hat Prof. Neisser der Österreichische Staatsvertrag von 1955. Er stand selbst in der Menge vor dem Belvedere als Außenminister Leopold Figl vom Balkon den unterzeichneten Staatsvertrag den Menschen zeigte. Für Neisser „haben Volksgruppen eine Faszination, sie stehen für Vielfalt im Land“. Es gab in der Volksgruppenpolitik in Österreich auch Fehlleistungen, zuletzt hat der Ortstafelkonflikt gezeigt, dass es den Dialog braucht. Die Minderheitenfrage ist eine permanente Herausforderung für alle. Die Volksgruppen sind ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Diversität. Neisser führte weiters zwei Beispiele an, die für die Kärntner Slowenen wichtig seien. Das ist der Große Österreichische Staatspreis für Literatur, der an den Kärntner slowenischen Schriftsteller Florian Lipuš ging und die Rede der Schriftstellerin Maja Haderlap, einer Kärntner Slowenin, im Rahmen der Republikfeier am 12. November. „Das sind zwei große Augenblicke, für die slowenische Volksgruppe“, so Neisser.

 

Der Einspieler-Preis wird alljährlich vom Rat der Kärntner Slowenen (NSKS) und vom Christlichen Kulturverband (KKZ) an jene Persönlichkeiten verliehen, die der Volksgruppe nicht angehören, aber für eine Zusammenarbeit mit dieser und für eine Versöhnung im Lande proaktiv eintreten.