Bild: Heißer Oktober

Heißer Oktober

Reaktion der Jugend im NSKS auf das Interview in der Kleinen Zeitung vom 08.10.2018 mit dem Titel "Drei Meinungen und eine Heimat"

Sehr geehrte Frau Kumertz,

Bezugnehmend auf Ihr Interview vom 8.10.2018, würden wir gerne hervorstreichen, dass Kärnten durch gelebte Zweisprachigkeit profitiert. Es sollte uns mit Stolz erfüllen in einer seit jeher durch zwei Sprachen und zwei Kulturen geprägten Region zu leben.

Sie haben erwähnt, dass die Fußballeuropameisterschaft der Minderheiten kein würdiger Beitrag zur 100-Jahr-Feier des Plebiszits ist. Es ist unverständlich, dass die gleiche Veranstaltung, die 2016 in Südtirol unter Mitwirkung und Unterstützung des Landeshauptmannes Kompatscher stattfand und von den Tirolern als gewaltiger Erfolg angesehen wird, in Kärnten unerwünscht sein soll?

Der Rat der Kärntner Slowenen (NSKS) als Mitveranstalter der Europeada 2020, widerspricht dem, da eine Veranstaltung die darauf aufmerksam machen soll, dass Minderheiten als Resultat der Grenzziehungen in ihren Gebieten eine sprachliche und kulturelle Bereicherung darstellen, ein unterstützungswerter Beitrag ist. So wie der Sport, so sollte auch Europa keine Grenzen kennen. Wir leben heute in einem Kärnten das Teil der EU ist und das über die Grenzen hinausblickt. Seien wir stolz auf unseren kulturellen und sprachlichen Reichtum und verstecken wir ihn nicht. Daher ist es wichtig, dass bei den Landesfeiern auch beide im Land gesprochenen Sprachen zu Wort kommen und dass in der Landesverfassung auch die Slowenische Landessprache erwähnt wird. Vergessen wir nicht den Beitrag den die Kärntner SlowenInnen zum Verbleib Kärntens bei Österreich beigetragen haben. Das Slowenische ist Teil der Kärntner Identität und die Kärntner Slowenen gehören genauso zu Kärnten wie Sie. Wenn die Volksgruppe untereinander in ihrer Sprache kommuniziert, sind sie ein Sprachrohr der Vielfalt Kärntens. Die Muttersprache ist ein Recht, das niemandem verwehrt sein darf!

Mladi NSKS / Jungend NSKS (Rat der Kärntner Slowenen)